11468  TRAUT Michel * um 1615, Neipel
+ vor 1700, Goldbach

oo um 1635

11469  N. Katharina *
+

Weitere Nr.:


Vermutete KINDER: 
(5734)Nikolaus
     * um 1635
   oo um 1655, (5735)N.N.
     + vor 1667, Neipel

Gertrud
     * um 1655, Scheuern
   oo um 1675, Johann Lehnhoff (+ vor dem 30.10.1712)
     + vor dem 30.10.1712, Bettingen


WEITERE ANGABEN:
Michel Trauten pachtet am 20.10.1651 von der Herrschaft Dagstuhl die Goldbacher Mühle. Im Jahre 1665 zahlt er noch Pacht. Zwischen 1680 und 1700 wurde die Mühle vom Wasser weggeschwemmt.... der Vorgang wird in den Akten über den Wiederaufbau der Bettinger Mühle erwähnt.

Josef Even: Müller, Mühlenpächter und Mühlengenossen in der Meierei Bettingen:
...Ist die Mühle bei Goldbach mehr als ein Jahrhundert lang die wichtigste Bettinger Mühle. Das schlägt sich in den hohen Pachtgebühren nieder. Die Pachtempfänger sehen sich aber offenbar trotzdem nicht veranlaßt, die Anlage wenigstens durch teilweise Reinvestition der Einnahmen in gutem Stand zu halten. Für sie ist sie ein Renditeobjekt.

...Zum Schicksal der Goldbacher Mühle und ihrer Müller lässt sich für die Zeit nach dem 30jährigen Krieg folgendes ermitteln:
Trauten Michel aus Neipel pachtet am 20.10.1651 von der Herrschaft Dagstuhl diese Mühle auf 9 Jahre und setzt sie instand. Dafür wird ihm auf Zeit die Pacht erlassen. Er ist 1656, wie die Amtsrechnung zeigt noch pachtfrei, aber für 1665 meldet die Schaumburger Amtsrechnung nachrichtlich, dass Droude Michel aus Cherenne (= Scheuern) 6 Malter Getreide, je zur Hälfte Roggen und Hafer, 4 Pfund Wachs und ein Schwein wie zuvor, als Pacht abführen müsse, dass ihm der Dagstuhler Amtsrechner aber 8 malter abnehme (Nachentrichtung für die Zeit der Rebellion ?). Offenbar haben die Leute des Amtes ihm aber seinen ersten Pachtvertrag, der auf 9 Jahre lautete, verlängert. Für das Amt Schaumburg fällt in diesem Jahr nur der Honig ab, den ein Bienenvolk erzeugt hat, das sich in einem Baum im Mühlengelände wild vorfindet.
Der Trauten Michel, der als Zugezogener und von der allgemeinen Steuer Befreiter in der Bettinger Steuerliste von 1667 nicht erscheint (Aide St.Remy), dürfte in der Stammfolge all derer sein, die das Paar Johannes Lehnhoff/ Gertrud Traut in Bettingen zu ihren Ahnen zählen, wobei Lehnhoff ein Bettinger Name ist, während der Name Traut in keinem Vorgang der Meierei Bettingen erscheint. Die Sippe Trauten, Droutten, Druden dürfte vielmehr wie eine Pachtnotiz der lothr.Verwaltung sagt, aus Scheuern, oder wie die Dagstuhler Rechnung sagt, aus Neupel (= Neipel) kommen.
Mit dem Drauden Hans begegnen sie uns schon 1553 in Neipel und mit anderen Namensträgern tritt sie im 16.Jhd. auf in Alsweiler, Bergweiler, Theley und Tholey.

Josef Even: Müller und Mühlen in der Meierei Bettingen:
...Die Mahlmühle lag im 17.Jahrhundert in Goldbach. Sie wurde als Weihermühle betrieben. Ihr Gelände ging vom 'Millekipchin' bis zum Mühlenberg. Auf letzterem öffentlichen Gelände wurde um 1830 der Bettinger Friedhof angelegt. Diese Mühle, im 30jährigen Krieg zerstört, wurde 1651 wieder eingerichtet, zwischen 1680 und 1700 wurde sie vom Wasser weggerissen und nicht wieder aufgebaut...

Josef Even: Mühlengeschichte...:
Jährliche Pacht für die Mühle bei Goldbach 1665:
8 Malter Korn, Saarbrücker Maß, je zur Hälfte Roggen und Hafer
4 Pfund Wachs
1 Schwein

 Bild 11468-1
Topographische Karte des Saarlandes TK 25, 1:25.000, Ausgabe 1957-65
Roter Kreis: Vermutlicher Standort der Goldbacher Mahlmühle




QUELLE:
Monika Fuhr/Richard Reinhard/Inge Riedel: Die Einwohner von Limbach und Dorf vor 1902, Nr.1531-1532
Josef Even: Müller, Mühlenpächter und Mühlengenossen in der Meierei Bettingen, in: SFK Bd.3, 1979, Heft 47, S.421ff
Josef Even: Müller und Mühlen in der Meierei Bettingen, in: L.Klauck und G.Storb: Einwohner der Pfarrei Bettingen vor 1820
Josef Even: Mühlengeschichte, in: Schmelzer Chronik Nr.2, S.153ff