2868  BERNARDING Johann Dietrich *
+ zw. 1720 und 1723

oo

2869  BHENKERT / BLAYSER Margarethe *
+ nach 1723

Weitere Nr.:


KINDER: 
( (1434)Johann
   oo vor 1708, (1435)Katharina N.

Anna Maria
   * err. 1681, Bettingen
   oo vor 1703, Johann Adam Leidinger, (* um 1670. + 10.02.1755 Primsweiler)
   + 24.10.1762, Primsweiler, 81 J.


WEITERE ANGABEN:
(2868) Bauer; Schankwirt; Arbeiter
Vorname auch: Jean Didier; Hans Dietrich; Hans Theodor; Hans Dieter
Im Jahre 1688 Hochgerichtschöffe und Meier in Bettingen; weiter erwähnt in den Jahren 1699, 1704 -07 -10 -15 -17 -20

Josef Even: FRÜHE FAMILIEN IN BETTINGEN; AUßEN UND GOLDBACH in: Schmelzer Heimathefte Nr. 1/89:
Hans Diederig Bernarding; Hochgerichtsschöffe in Bettingen; ist am 8.6.1688 Zeuge bei einem Pachtvertrag zwischen Mathias Krämer und seiner Frau Gertrud Britz sowie den Pachtgebern Hans Nickel Schneider
und Anna Barbara Clemens aus Hirzweiler und Maria Clemens aus Urexweiler
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Josef Even: SAARLÄNDISCHE LEBENSBILDER III; S.63 :
Jean Didier Bernarding; Bettingen; klagt am 27.04.1699 gegen Mathias Kramer; Goldbach; im Streit um das 'Görgenguth' zu Goldbach; vermutl. ein Erbschaftsstreit um eines der herkömmlichen 16 Familiengüter des Bettinger/Goldbacher Bannes.,
Ein weiterer Kläger ist Hans Peter Britz. Die Klage wird abgewiesen. Kosten: 4 Livres 6 Sols.
Am 17. 03.1699 tritt ein Johann B.(unklar) in einem Prozeß der Gemeinde Bettingen gegen den Abt von Tholey für die Gemeinde auf. Die Anwälte sind Dr.Lonkig von Eppelborn für Bettingen und Thibeau für das Kloster. Die Forderungen des Klosters an die Gemeinde werden vom Gericht zurückgewiesen. Es geht um 153 Kasten Heu; einen Rest von 200 xy Heu und 9 Kasten Hafer einen Rest von 216 xy Hafer

Er unterschreibt im Mai 1699 für Bettingen beim Amt Schaumburg gelegentlich der Instruktion der Gemeinden über Ablieferung und vorsichtigen Gebrauch der Waffen; Verbot der Jagd im herzoglichen Wald; Fallen; Schlingen und andere 'Maschinen' sind auch im Gemeindewald verboten. Hunde sind an einer höchstens 2 1/2 Fuß langen Leine zu führen. Als besonders verwerflich gilt die Jagd bei Mondschein. Verboten ist Hühner zu schießen und sie den Städtern zu verkaufen.
Strafen: 50 Franken für das erste; 100 für das zweite und körperliche Züchtigung für das dritte Vergehen

Er klagt am 03.03.1704 Johann Peter Britz wegen Beleidigung an. Dieser soll den Meier 'Holzdieb und Schelm' genannt haben. Bernarding wird vom Gericht aufgefordert erst Beweise beizubringen.
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EINWOHNERVERZEICHNIS D.OBERAMTS SCHAUMBURG vom Februar 1707 in:
Zeitschr.f.d.Gesch.d.Saargegend 1956/57; Bd.VI/VII; S.69ff:
Bettingen: Jean Didier Bernardin; maire; cabartier; laboureur; 1 Knecht;
Er hat 3 kleine Kindern bei sich.
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J.Even: BESCHREIBUNG DER MEIEREI BETTINGEN von 1708 in: Unsere Heimat 2/81:
Bettingen: Jean Didier Bernardin und sein verheirateter Sohn Jean; in seinem Hause und vom Tisch des Vaters lebend; Bauer mit einem Pflug; 11 Personen.
Kinder des Sohnes Jean: 2 Söhne unter 16; 2 Töchter unter 14 Jahren; 2 Knechte; 1 Magd;
26 1/2 Tagwerk; 5 Pferde; 5 Kühe; 28 Schafe; 11 Schweine;
Steuer: 27 Livres; 6 Sols
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Josef Even: SAARLÄNDISCHE LEBENSBILDER III;S.63ff:
Er sagt am 28.09.1710; im Prozeß des Müllers Vogelfanger gegen Außen; über Außen und Bettingen aus. Die Prims ist die Grenze; folglich liegt die Bettinger Mühle in Außen

Er klagt am 12.12.1710 gegen Jean Bouchee aus Selting(= Zeltingen) in der Herrschaft Trier; auf Herausgabe von 1 Louisdor = 15 Livres aus dem Kauf von Heringen und einem Kommissiongeschäft mit Getreide. Zeuge ist Johann Rausch aus Homweiler bei Gronig. Bouchee hat auch noch 26 Sols Zechschulden.

Johan Didier Bernarding, Bettingen, wird gepfändet. Der Johann Michel Hart aus Tholey erwirbt den sogen. 'bail judiciaire' auf Vermögenswerte des Meiers Hans Dietrich Bernarding; und zwar auf sein Haus. Der Faktor Petitier von der Bettinger Schmelze trägt die Kosten und übernimmt die Kaution; d.h.er tritt als geldgebender Finanzier gegen Zinsen auf.
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Josef Even: FRÜHE FAMILIEN IN BETTINGEN; AUßEN UND GOLDBACH in:
Schmelzer Heimathefte 1/89:
Er verklagt 1717 den Kaufmann Jean Kieffer aus Bettingen auf Zahlung einer
Schuld von 10 Livres 9 Sols. Jean Kieffer wird zur Zahlung verurteilt.
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Josef Even: SAARLÄNDISCHE LEBENSBILDER III; S.63ff:
Am 27.5.1717 wird der 'bail judiciaire' auf das Anwesen des Meiers Johann D. Bernarding neu vergeben an Humbert; den Sohn des Müllers von Wotzenacker an der Bistbach(Itzbach?) Demnach ist das Vermögen des Bernarding laufend gepfändet worden durch die sogenannte 'saisie'; eine im lothr.Recht vorhandene permanente Ertragspfändung auf Haus; Vieh oder Feldfrüchte.

Er klagt am 19.10.1717 Schulden des Kaufmanns Johann Dittgen gegen ihn ein. Sie betragen 10 Livres 9 Sols. Dittgen erkennt die Schulden an und muß zahlen. Rechtsanwälte sind Blandin und Bourguignon aus Tholey.

Der Meier von Bettingen setzt sich für Hüttersdorfer Untertanen der Herrschaft von Hagen zu Braubach ein die zu Motten und in Ottweiler gefangen gehalten werden. (Juli 1718). Er wir dabei als sogenannter 'Schirmmeier' des lothr. Amts Schaumburg über Hüttersdorf tätig; das dort den 'Schirmhafer' bezieht und glaubt; die 'Sauvegarde' des Herzogs von Lothringen ausüben zu sollen. Die Hüttersdorfer Grundherren und ihr Teillehnsherr; der Graf von Nassau-Saarbrücken; sind nicht dieser Ansicht. Auch dieses mal haben die Hüttersdorfer 'Den Schirm angeschrieen' weil Gefangene außerhalb des Herrschaftsbereichs gebracht wurden. Bernardin macht mit den nachgenannten Leuten Besuche bei der Frau von Hagen zu Motten und bei der Gefängnisdirektion zu Ottweiler. Sie werden empfangen aber in der Sache abgewiesen. Es sind: Gaspard le Payen; der Amtmann des Amtes Tholey
Antoine Blandin; Anwalt bei Hofe; Substitut und Generalnotar beim Amt Schaumburg
Pierre Creuz; Archer (Gendarm) der Marechaussee
Wendel Rauber; dto
Es geht nach Meinung der Lothringer um 4 Gefangene auf der Motte und 12 in Ottweiler; von denen 5 aus der Souveränität des Herzogs von Lothringen seien. Die Dame von Hagen sagt; ihre 4 seien Reichsuntertanen; die 5 Braubachischen in Ottweiler gingen sie nichts an. Ihre seien Meuterer und Rebellen.
Ausführlicher geschildert in: Schmelzer Chronik Nr.1, S.220-226
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16.04.1720 Der Maire von Bettingen muß zusammen mit Nikolaus Warken aus Außen
dem Johann Kiefer aus alter Schuld 7 Kopfstück Trierer Geld zahlen.
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Weitere Verwandschaft oder ist dieser Theodor mit dem o.g. Johann Diedrich identisch ?
Schaumburger Notariat, Buch 01, in: Josef Even: Frühe Familien in Außen, Bettingen und Goldbach:
11.September 1724, Blayserin Margaretha, Wwe von Theodor Bernarding widerruft ihr Testament von 1722. Zeugen Pastor Reiff und der Frühmessner Peter Servatius
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Josef Even/Elmar Schmitt: Schmelzer Chronik Nr.1:
...Im März 1729 klagt der Philipp Even, Landwirt aus Außen, gegen den Johann Bernarding aus Bettingen und den Johann Adam Leidinger aus Primsweiler und im Jahre darauf der Peter Even, Landwirt in Außen, im Namen seiner Frau Margarethe geb. Bernarding gegen dieselben wegen deren Erbanspruch aus der Verlassenschaft des Johann Bernarding, des Onkels der Beklagten. In diesem letzteren Fall wird auf einen Ehevertrag zwischen dem Theodor Bernarding und der Margarethe Plenser vom 04.01.1679 Bezug genommen. Die Beklagten Bernarding und Leidinger mußten aus diesem Vertrag an den Kläger bzw. seine Frau 10 Taler oder eine Kuh und ein Kalb herausgeben. Das geforderte Drittel der Erbschaft erhielten sie nicht. Das war im Januar 1730. Im Februar war eine Berufungsverhandlung, in der die Bernarding und Leidinger gegen das Urteil vorgehen wollten. Sie wurden jedoch vom Richter le Payen, der Berufungen gegen seine Urteile nicht schätzte, kurz abgefertigt und abgewiesen....
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(2869) Die Witwe von Johann Dietrich Bernarding, Margarethe Bhenkert; klagt im Jahre 1723 gegen Johann Bernarding;
vermutl. einer ihre Söhne.
Name nach Inge Riedel: Blayser oder Plenzer

QUELLE:
J.Even: Einwohnerverzeichnis d.Oberamts Schaumburg 1708;
J.Even: Saarländische Lebensbilder, Bd.III/22;
Josef Even/Elmar Schmitt: Schmelzer Chronik Nr.1, S.37, 220ff, 349
Klauck/Storb: Die Einwohner der Pfr.Bettingen vor 1820, Nr. 1695
Marxen/Storb: Die Einwohner der Pfr.Hüttersdorf vor 1820, Nr.616
Inge Riedel: Einwohner der Pfarrei Bettingen vor 1820, Nr.225
in: Quellen zur Genealogie im Landkreis Saarlouis und angrenzenden Gebieten, CD 20